{"id":11234,"date":"2021-11-23T17:14:40","date_gmt":"2021-11-23T16:14:40","guid":{"rendered":"https:\/\/www.esccap.de\/?p=11234"},"modified":"2023-08-25T12:47:28","modified_gmt":"2023-08-25T10:47:28","slug":"jagdhunde-und-ihr-spezielles-parasitenrisiko","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.esccap.de\/jagdhunde-und-ihr-spezielles-parasitenrisiko\/","title":{"rendered":"Jagdhunde und ihr spezielles Parasitenrisiko"},"content":{"rendered":"<section  class='av_textblock_section av-khej5yvh-168f2868f6d2b2f31cacb55409970705 '   itemscope=\"itemscope\" itemtype=\"https:\/\/schema.org\/BlogPosting\" itemprop=\"blogPost\" ><div class='avia_textblock'  itemprop=\"text\" ><h1>Jagdhunde und ihr spezielles Parasitenrisiko<\/h1>\n<h1><\/h1>\n<h4><\/h4>\n<h4><\/h4>\n<\/div><\/section>\n<section  class='av_textblock_section av-2q5wqpr-a06af11c0fc98554a93598fef1d8fce2 '   itemscope=\"itemscope\" itemtype=\"https:\/\/schema.org\/BlogPosting\" itemprop=\"blogPost\" ><div class='avia_textblock'  itemprop=\"text\" ><p>ESCCAP-Expertenrat von Frau Professor Dr. Joachim<\/p>\n<\/div><\/section>\n\n<style type=\"text\/css\" data-created_by=\"avia_inline_auto\" id=\"style-css-av-khqesa3x-1d545a0cdafa8fb83ba19b002db4aa60\">\n.avia-image-container.av-khqesa3x-1d545a0cdafa8fb83ba19b002db4aa60 img.avia_image{\nbox-shadow:none;\n}\n.avia-image-container.av-khqesa3x-1d545a0cdafa8fb83ba19b002db4aa60 .av-image-caption-overlay-center{\ncolor:#ffffff;\n}\n<\/style>\n<div  class='avia-image-container av-khqesa3x-1d545a0cdafa8fb83ba19b002db4aa60 av-styling- avia-align-center  avia-builder-el-2  el_after_av_textblock  el_before_av_textblock  av-has-copyright av-copyright-always'   itemprop=\"image\" itemscope=\"itemscope\" itemtype=\"https:\/\/schema.org\/ImageObject\" ><div class=\"avia-image-container-inner\"><div class=\"avia-image-overlay-wrap\"><img decoding=\"async\" fetchpriority=\"high\" class='wp-image-13126 avia-img-lazy-loading-not-13126 avia_image ' src=\"https:\/\/www.esccap.de\/v2\/wp-content\/uploads\/2021\/11\/Design-ohne-Titel-2023-08-25T124152.158.jpg\" alt='' title='Zwei Buntzecken (Dermacentor reticulatus) auf einem kleinen Ast.'  height=\"600\" width=\"800\"  itemprop=\"thumbnailUrl\" srcset=\"https:\/\/www.esccap.de\/v2\/wp-content\/uploads\/2021\/11\/Design-ohne-Titel-2023-08-25T124152.158.jpg 800w, https:\/\/www.esccap.de\/v2\/wp-content\/uploads\/2021\/11\/Design-ohne-Titel-2023-08-25T124152.158-300x225.jpg 300w, https:\/\/www.esccap.de\/v2\/wp-content\/uploads\/2021\/11\/Design-ohne-Titel-2023-08-25T124152.158-768x576.jpg 768w, https:\/\/www.esccap.de\/v2\/wp-content\/uploads\/2021\/11\/Design-ohne-Titel-2023-08-25T124152.158-705x529.jpg 705w\" sizes=\"(max-width: 800px) 100vw, 800px\" \/><\/div><small class=\"avia-copyright\">Foto: pixabay\/spirit1955<\/small><\/div><\/div>\n<section  class='av_textblock_section av-lsl9nm-85f9a545d7c400cace0e8d1df315a463 '   itemscope=\"itemscope\" itemtype=\"https:\/\/schema.org\/BlogPosting\" itemprop=\"blogPost\" ><div class='avia_textblock'  itemprop=\"text\" ><p><strong>Die Haltung und F\u00fctterung von Jagdhunden erh\u00f6ht deren Risiko, an einer Parasiteninfektion zu erkranken. Welches Parasitenrisiko speziell f\u00fcr Jagdhunde besteht und wie sich ein Befall vermeiden l\u00e4sst, erkl\u00e4rt Veterin\u00e4rparasitologin Prof. Dr. Anja Joachim von der Veterin\u00e4rmedizinischen Universit\u00e4t Wien (Vetmeduni Vienna).<\/strong><\/p>\n<p>Von jeher werden Hunde als Jagdhelfer eingesetzt und f\u00fcr ihre Arbeit beim Aufsp\u00fcren und Erlegen der Beute mit einem Anteil daran belohnt. Die Praxis, beim Aufbrechen oder Zerwirken erlegten Wildes weniger wertvolle Teile wie Drossel, Zwerchfell, Pansen, Niere oder Milz zu verf\u00fcttern, sprich den Hund \u201egenossen\u201c zu machen, ist unter J\u00e4gerInnen weit verbreitet. Doch durch das Verf\u00fcttern von Wildbret k\u00f6nnen Parasiten wie Bandw\u00fcrmer auf Hunde \u00fcbertragen werden.<\/p>\n<h2>Ansteckung \u00fcber den R\u00e4uber-Beute-Zyklus<\/h2>\n<p>Von den \u00fcber 150 Parasiten, die Hunde befallen k\u00f6nnen, entwickeln sich etliche \u00fcber einen sogenannten \u201eR\u00e4uber-Beute-Zyklus\u201c, bei dem sich Hunde durch den Verzehr von Beutetieren anstecken. Die so infizierten Hunde scheiden dann die Parasiten mit dem Kot aus, so dass diese wieder in die Umgebung gelangen, wo sie mit Futter oder Wasser von Haarwild (z. B. Rot- und Schwarzwild, Wildkaninchen) oder Nagern (z. B. M\u00e4use) aufgenommen werden.<\/p>\n<h2>Der R\u00e4uber-Beute-Zyklus am Beispiel des Bandwurms erkl\u00e4rt<\/h2>\n<p>Das bekannteste Beispiel f\u00fcr den R\u00e4uber-Beute-Zyklus sind Bandw\u00fcrmer (T\u00e4nien). Diese befallen je nach Art Hasen, Kaninchen, Reh- oder Rotwild, seltener Schwarzwild und bilden in den K\u00f6rperh\u00f6hlen und inneren Organen wie Lunge, Leber und Niere Larvenstadien (sog. Finnen).<\/p>\n<p>Frisst ein Hund diese Finnen, entwickeln sich in seinem Darm daraus erwachsene Bandw\u00fcrmer, die von wenigen Millimetern bis zu zweieinhalb Meter lang werden k\u00f6nnen. F\u00fcr die Gesundheit des Hundes sind selbst gro\u00dfe Exemplare dieser W\u00fcrmer meist jedoch unbedeutend.<\/p>\n<p>Im K\u00f6rper der Beutetiere dagegen k\u00f6nnen die Finnen, die sich nach dem Verschlucken von Wurmeiern aus dem Kot infizierter Hunde entwickeln, deren Organe erheblich sch\u00e4digen. Befallene Tiere k\u00f6nnen dadurch an Gewicht verlieren, was dazu f\u00fchrt, dass das Wildbret oder Teile davon verworfen werden m\u00fcssen.<\/p>\n<h2>Gesundheitsrisiken f\u00fcr den Mensch<\/h2>\n<p>Neben dem Verf\u00fcttern von Wildbret f\u00fchrt auch der Verzehr von M\u00e4usen zur \u00dcbertragung von Bandw\u00fcrmern auf den Hund, vor allem des Fuchsbandwurms (<em>Echinococcus multilocularis<\/em>). Infizierte Hunde scheiden die Wurmeier mit dem Kot aus. Nehmen Menschen diese versehentlich auf, kann dies zu Infektionen der inneren Organe, insbesondere der Leber, mit ernsthaften gesundheitlichen Folgen f\u00fchren.<\/p>\n<p>Auch andere Bandw\u00fcrmer, die \u00fcber Wildtiere \u00fcbertragen werden, k\u00f6nnen bei versehentlicher Aufnahme von Eiern die inneren Organe von Menschen oder Haustieren schwer sch\u00e4digen und sogar zum Tod durch Organversagen f\u00fchren. Meist bleibt eine solche Infektion in der Anfangsphase unbemerkt, bis nicht mehr r\u00fcckg\u00e4ngig zu machende Sch\u00e4den auftreten.<\/p>\n<h2>Das Infektionsrisiko senken<\/h2>\n<p>Bei jagdlich gef\u00fchrten Hunden sind solche Infektionen kaum zu vermeiden, daher sollten sie regelm\u00e4\u00dfig entwurmt werden, m\u00f6glichst alle vier Wochen. Durch die regelm\u00e4\u00dfige Entwurmung soll verhindert werden, dass sich Bandw\u00fcrmer im Darm der Hunde ansiedeln und mit der Eiablage beginnen. Damit wird das Risiko, dass die Hunde Wurmeier ausscheiden, die dem Menschen oder anderen Haustieren gef\u00e4hrlich werden k\u00f6nnen, entscheidend reduziert!<\/p>\n<h2>Infektionen mit Einzellern (Protozoen)<\/h2>\n<p>Neben den Bandw\u00fcrmern k\u00f6nnen auch bestimmte Einzeller in einem \u201eR\u00e4uber-Beute-Zyklus\u201c \u00fcbertragen werden, wie z. B. die Sarkosporidien. Sie bilden im Wildfleisch mit freiem Auge sichtbare Zysten, die das Wildbret untauglich machen. Der Einzeller <em>Neospora caninum<\/em> wiederum kann bei Hauswiederk\u00e4ueren (z. B. K\u00fche) und Wildwiederk\u00e4uern (z. B. Rehe) zu Fehlgeburten (Aborte) f\u00fchren, wenn weibliche Tiere mit dem Parasiten infiziert werden.<\/p>\n<p>Hunde k\u00f6nnen \u00fcber den Verzehr von Abortmaterial, aber auch das Verf\u00fcttern von Muskelfleisch oder Innereien infizierter Tiere den Erreger aufnehmen. Sie scheiden dann wiederum die Parasiten mit dem Kot aus und infizieren dadurch Wild- und Hauswiederk\u00e4uer. Aufgrund der geringen Gr\u00f6\u00dfe der Stadien im Gewebe ist, im Gegensatz zu den sichtbaren Bandwurmfinnen, eine Infektion bei erlegtem Wild vor Ort nicht feststellbar. Gegen diese Einzeller hilft die Entwurmung nicht; nur das Entsorgen des Hundekots kann eine \u00dcbertragung eind\u00e4mmen.<\/p>\n<h2>Fazit<\/h2>\n<p>Die Haltung und F\u00fctterung jagdlich gef\u00fchrter Hunde erh\u00f6ht deren Risiko f\u00fcr Parasiteninfektionen also erheblich. Dies gilt sowohl f\u00fcr das Genossenmachen (den Hunden einen Anteil des erlegten Wildes zu f\u00fcttern), wie auch f\u00fcr Anschneider (Hunde, die ein erlegtes Wildtier anfressen) und Hunde, die unbeaufsichtigt Aas oder Nagetiere verzehren. Daher ist es ratsam, bei diesen Hunden in regelm\u00e4\u00dfigen Abst\u00e4nden eine Kotuntersuchung oder eine Entwurmung vorzunehmen.<\/p>\n<\/div><\/section>\n\n<style type=\"text\/css\" data-created_by=\"avia_inline_auto\" id=\"style-css-av-kgs0lr2o-0c815548d7f65caa5958dd11b31e7cca\">\n#top .hr.hr-invisible.av-kgs0lr2o-0c815548d7f65caa5958dd11b31e7cca{\nheight:50px;\n}\n<\/style>\n<div  class='hr av-kgs0lr2o-0c815548d7f65caa5958dd11b31e7cca hr-invisible  avia-builder-el-4  el_after_av_textblock  el_before_av_textblock '><span class='hr-inner '><span class=\"hr-inner-style\"><\/span><\/span><\/div>\n<section  class='av_textblock_section av-krapx5cq-ddff10c47fbd107cf42db0a9c8905c37 '   itemscope=\"itemscope\" itemtype=\"https:\/\/schema.org\/BlogPosting\" itemprop=\"blogPost\" ><div class='avia_textblock'  itemprop=\"text\" ><p><strong>Frau Professor Dr. Anja Joachim<\/strong> ist Leiterin des Instituts f\u00fcr Parasitologie an der Veterin\u00e4rmedizinischen Universit\u00e4t Wien (Vetmeduni Vienna). Zudem ist sie Mitglied der unabh\u00e4ngigen Expertenorganisation ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) und nationale Vertreterin von ESCCAP \u00d6sterreich.<\/p>\n<\/div><\/section>\n\n<style type=\"text\/css\" data-created_by=\"avia_inline_auto\" id=\"style-css-av-kgs01xab-e501f36736858f4fc8188462becf2b60\">\n#top .flex_column.av-kgs01xab-e501f36736858f4fc8188462becf2b60{\nmargin-top:50px;\nmargin-bottom:0px;\n}\n.flex_column.av-kgs01xab-e501f36736858f4fc8188462becf2b60{\nborder-radius:0px 0px 0px 0px;\npadding:0px 0px 0px 0px;\n}\n.responsive #top #wrap_all .flex_column.av-kgs01xab-e501f36736858f4fc8188462becf2b60{\nmargin-top:50px;\nmargin-bottom:0px;\n}\n<\/style>\n<div  class='flex_column av-kgs01xab-e501f36736858f4fc8188462becf2b60 av_one_full  avia-builder-el-6  el_after_av_textblock  avia-builder-el-last  first flex_column_div av-zero-column-padding  column-top-margin'     ><p>\n<style type=\"text\/css\" data-created_by=\"avia_inline_auto\" id=\"style-css-av-kffduqqx-2f5a9428391aab19f627e10e003829d4\">\n#top .av_textblock_section.av-kffduqqx-2f5a9428391aab19f627e10e003829d4 .avia_textblock{\nfont-size:13px;\n}\n<\/style>\n<section  class='av_textblock_section av-kffduqqx-2f5a9428391aab19f627e10e003829d4 '   itemscope=\"itemscope\" itemtype=\"https:\/\/schema.org\/BlogPosting\" itemprop=\"blogPost\" ><div class='avia_textblock relatedint'  itemprop=\"text\" ><p><strong>Das k\u00f6nnte Sie auch interessieren:<\/strong><\/p>\n<p><a href=\"https:\/\/www.esccap.de\/parasiten\/sand-und-stechmuecken\/herzwuermer-beim-hund\/\">Herzw\u00fcrmer beim Hund\u00a0<\/a><\/p>\n<p><a href=\"https:\/\/www.esccap.de\/parasiten\/sand-und-stechmuecken\/hautwuermer-beim-hund\/\">Hautw\u00fcrmer beim Hund\u00a0<\/a><\/p>\n<p><a href=\"https:\/\/www.esccap.de\/parasiten\/zecken\/babesiose-beim-hund\/\">Babesiose beim Hund\u00a0<\/a><\/p>\n<\/div><\/section><br \/>\n<div  class='avia-button-wrap av-kgs0n2gi-eec197c3c8e2f15cf8acc4102c2b09f3-wrap avia-button-left  avia-builder-el-8  el_after_av_textblock  avia-builder-el-last '><a href='https:\/\/www.esccap.de\/news\/'  class='avia-button av-kgs0n2gi-eec197c3c8e2f15cf8acc4102c2b09f3 avia-icon_select-yes-left-icon avia-size-medium avia-position-left av-icon-on-hover avia-color-dark'  ><span class='avia_button_icon avia_button_icon_left' aria-hidden='true' data-av_icon='\ue878' data-av_iconfont='entypo-fontello'><\/span><span class='avia_iconbox_title' >Zur\u00fcck zur \u00dcbersicht<\/span><\/a><\/div><\/p><\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"","protected":false},"author":4,"featured_media":11225,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[183,182,176,171,181,179],"parasit":[102,81],"parasit-th":[101,99,93],"zielgruppe":[104],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/11234"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/4"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=11234"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/11234\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/11225"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=11234"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=11234"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=11234"},{"taxonomy":"parasit","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/parasit?post=11234"},{"taxonomy":"parasit-th","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/parasit-th?post=11234"},{"taxonomy":"zielgruppe","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.esccap.de\/wp-json\/wp\/v2\/zielgruppe?post=11234"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}