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Hunde aus dem Ausland: Welche Tests sind sinnvoll?

 

 

Hund liegt auf Straße

Viele Tierschutzorganisation, aber auch Tierheime hierzulande vermitteln Hunde aus süd- oder südosteuropäischen Ländern wie Spanien, Griechenland, Bulgarien oder Rumänien. Wenn die Hunde dann in Deutschland angekommen sind, stellt sich die Frage, ob die Tiere Erreger von u. a. in Mittelmeeranrainerstaaten endemischen Erkrankungen – wie der Leishmaniose – in sich tragen. Wann und auf welche Erkrankungen bei Importhunden getestet werden sollte, erfahren Sie hier.

Vor Import durchgeführte Tests oft nicht aussagekräftig

Häufig lassen Tierschutzorganisationen die Hunde auf bestimmte Erkrankungen testen bevor sie nach Deutschland vermittelt werden. Jedoch ist auch dann nicht sicher, ob das Tier tatsächlich frei von Erregern ist. Bei der Testung ist der richtige Zeitpunkt nämlich auschlaggebend für das Ergebnis. Zuverlässig sind einige Tests erst dann, wenn der Hund bereits über Wochen oder Monate infiziert ist. Bei einem negativen Testergebnis bei Ankunft in der Tierschutzstation oder beim neuen Halter in Deutschland kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Hund nicht noch kurz vorher angesteckt hat. Abgesehen davon hat sich wiederholt gezeigt, dass die vermeintlich erfolgte Untersuchung nicht wirklich zuverlässig durchgeführt wurde. Um sicher zu gehen, dass der Hund gesund ist, ist es empfehlenswert die Untersuchung nach einigen Wochen oder Monaten also in der hiesigen Tierarztpraxis zu wiederholen.

Sechs wichtige Mittelmeererkrankungen bei Importhunden und deren Testmöglichkeiten

Babesiose, Anaplasmose, Leishmaniose, Ehrlichiose, Dirofilariosen und die Hepatozoonose sind wichtige im Mittelmeerraum sowie in einigen südosteuropäischen Ländern z. T. sehr häufig vorkommende Erkrankungen, an die bei Importhunden zu denken ist. Besteht aufgrund der Klinik der Verdacht für eine Erkrankung können bestimmte Laboruntersuchungen Aufschluss geben. Da der Zeitpunkt der möglichen Infektion meist unbekannt ist, kann der erste belastbare Antikörpernachweis bei symptomfreien Hunden häufig erst nach ein bis drei Wochen durchgeführt werden – manchmal auch erst später. Im Folgenden sind mögliche Krankheitszeichen sowie die Testmöglichkeiten dieser Erkrankungen kurz aufgeführt:

1. Babesiose (Erreger: Babesia spp./Vektor: Schildzecke v. a. reticulatus)

Mögliche Symptome der in Europa v. a. durch Babesia canis canis verursachten Babesiose, die bei Hunden aus endemischen Gebieten meist in ihrer chronischen Form auftritt, sind intermittierendes Fieber, Apathie sowie Konditions- und Gewichtsverlust. Typisch sind zudem Anämie, Hämoglobinurie und (oft ggr.) Ikterus sowie Thrombozytopenie. Unbehandelt kann auch die chronische Babesiose tödlich verlaufen.

Nachweis der Babesiose:

  • Bei chronischen Fällen (Infektionszeitpunkt > 2 Wochen): Serologischer Nachweis auf Antikörper.
  • Bei akuten Fällen (Infektionszeitpunkt < 2 Wochen): Mikroskopische Blutuntersuchung (Giemsa-Färbung oder Diff-Quik). Bei negativem Ergebnis sowie zur Bestimmung der Erregerart kann zusätzlich eine PCR-Untersuchung erfolgen.

Weitere Informationen zur Babesiose

2. Anaplasmose (Erreger: Anaplasma platys & A. phagocytophilum /Vektor: Schildzecke)

Die Klinik der Anaplasmose ist unspezifisch und reicht u. a. von Fieber und Abgeschlagenheit über Lahmheiten und Hautblutungen bis hin zu Diarrhoe und Vomitus. Laborwertveränderungen sind z. B. Thrombozytopenie, Anämie, Lymphopenie, Monozytose, Leukopenie und Leukozytose, Hyperglobulinämie, Hypalbuminämie sowie erhöhte Leberenzyme.

Nachweis der Anaplasmose:

  • PCR-Untersuchung und/oder mikroskopischer Nachweis von Morulae (Blutausstrich, Buffy-Coat-Ausstrich)
  • Bei negativem Ergebnis ist eine wiederholte serologische Untersuchung auf Antikörper mittels IFAT oder ELISA in spezialisierten Laboren oder mittels Schnelltest (z. B. SNAP® 4Dx®) in der Praxis nach 2 bis 3 Wochen empfohlen. Grund dafür ist, dass es zwischen 1 bis 4 Wochen dauern kann bis spezifische Antikörper nachweisbar sind.

Weitere Informationen zur Anaplasmose

Checkliste für Hunde aus dem Ausland

Damit HundehalterInnen, die einen Importhund besitzen oder sich einen holen möchten über das Thema informiert sind, bietet ESCCAP eine praktische Checkliste mit allen wichtigen Informationen zu Erkrankungen an, die es im Mittelmeerraum gibt.

Checkliste für Hunde aus dem Ausland

3. Ehrlichiose (Erreger: Ehrlichia canis /Vektor: Schildzecke v. a. Rhipicephalus sanguineus)

Ist der Hund an einer Ehrlichiose erkrankt, so kann sich das u. a. in Apathie und Dyspnoe sowie Fieber, Lymphknotenschwellungen, Petechien und Ekchymosen in Haut und Schleimhäuten zeigen. Ohne Behandlung treten auch tödliche Verläufe auf. In Bezug auf Laborparameter können eine normozytäre, normochrome, nicht regenerative Anämie, Thrombozytopenie und eine milde Leukopenie als typische Hinweise auf eine akute Erkrankung vorliegen. Auch die chronische Form zeigt ein sehr vielseitiges Krankheitsbild.

Nachweis der Ehrlichiose:

  • Serologische Untersuchung auf Antikörper gegen E. canis: Liegen Symptome vor, so ist bei einem positiven Ergebnis (IFAT, ELISA, Schnelltest) die Diagnose gesichert. Zeigt der Hund bei einem positiven Test keine Symptome, sollte nach 2 bis 3 Wochen ein erneuter Test auf Antikörper durchgeführt werden. Bei in Endemiegebieten lebenden Hunden kann ein positives Ergebnis auch durch stattgehabte Infektionen entstehen und ist nicht zwangsläufig ein Hinweis auf eine akute Infektion, weshalb eine Kontrolle des Titer-Verlaufs im Abstand von 3 bis 4 Wochen ratsam ist. Alternativ kann auch direkt eine PCR-Untersuchung durchgeführt werden.
  • Cave: Liegen Symptome einer akuten Ehrlichiose vor, schließen negative Testergebnisse die Erkrankung nicht aus, weshalb eine engmaschige Kontrolle empfohlen wird. Um die Sensitivität zu erhöhen ist es sinnvoll, einen Buffy-coat Ausstrich oder ein Lymphknotenaspirat zu untersuchen.

Weitere Informationen zur Ehrlichiose

4. Leishmaniose (Erreger: Leishmania infantum/Vektor: Sandmücken)

Viele infizierte Hunde sind asymptomatisch und die Hinweise auf eine mögliche Infektion können sehr unterschiedlich sein. Neben vergrößerten Lymphknoten, Alopezie, (schuppigen) Hautveränderungen oder -geschwüren und Krallenveränderungen, können auch Gewichtsverlust, Fieber, Lahmheit, Durchfall oder zentralnervöse Störungen auftreten. Bei chronischen Infektionen treten Niereninsuffizienzen sowie Leber- und Milzvergrößerungen oft auf. Unbehandelt überleben die meisten Hunde die Infektion weniger als drei Jahre. Deshalb und auch um einer Endemisierung hierzulande vorzubeugen, sollten sämtlich aus Endemiegebieten importierten Hunde zeitnah nach dem Eintreffen untersucht und ggf. behandelt werden.

Nachweis der Leishmaniose:

Zu den hinweisgebenden Laborbefunden zählen Hyperglobulinämie, Hyperalbuminämie, Thrombozytopenie sowie erhöhte Leberenzyme und Proteinurie.

  • Serologischer Antiköpernachweis (6 bis 8 Wochen nach Erstinfektion) mittels IFAT oder ELISA. Bei positivem Ergebnis kann durch weitere Untersuchungen von Blut- und Urin der Verdacht erhärtet werden.
  • Sollten diese Tests negativ ausfallen, kann mittels PCR Leishmania-DNA in einem Lymphknoten- oder Knochenmarkaspirat nachgewiesen werden. Bestehen trotz negativem Ergebnis Symptome kann die wiederholte Durchführung einer Serologie nach 3 bis 6 Monaten Aufschluss bringen.

Weitere Informationen zur Leishmaniose

Factsheet: „Daran sollten Sie denken, wenn Sie einen Hund aus dem Ausland aufnehmen möchten“

Damit HundehalterInnen, die sich einen Hund aus dem Ausland holen möchten, über das Thema informiert sind, bietet ESCCAP ein übersichtliches Factsheet mit allen wichtigen Informationen zur Adoption eines Importhundes.

Factsheet Adoption von Hunden aus dem Ausland

5. Dirofilariosen (Erreger: Dirofilaria repens & D. immitis/Vektor: Culicidae-Stechmücken)

Weniger schwerwiegend verläuft die Infektion mit dem Hautwurm Dirofilaria repens. Hier kann es nach Befall zu schmerzlosen, verschiebbaren Knoten in subkutanen Geweben, in perimuskulären Faszien, perirenalem Fettgewebe oder in der Bauchhöhle kommen. Da es sich hierbei um einen bisher hier nicht endemischen Zoonose-Erreger handelt, sollte auch diese Infektion in jedem Fall behandelt werden. Im Gegensatz zum Hautwurm stellt der Herzwurm D. immitis eine erheblich größere Gesundheitsgefahr dar. Je nach Intensität und Dauer der Infektion kann es zu einer schwerwiegenden Herz-/Lungenerkrankung mit Todesfolge kommen. Anzeichen sind vor allem eine verminderte Kondition, Atemnot und Husten.

Nachweis der Dirofilariosen:

  • Blutuntersuchung auf Mikro- und Makrofilarien: Bei D. immitis ist in den Abendstunden die Wahrscheinlichkeit höher, Mikrofilarien mit dem Blut zu entnehmen und nach Anreicherung mikroskopisch zu untersuchen (Knott-Test). Ein negatives Ergebnis ist nicht ausreichend, um eine Infektion auszuschließen.
  • Zudem kann ein Antigen-Test auf im Blut zirkulierende D. immitis-Antigene durchgeführt werden. Diese sind erst 6 bis 8 Monaten nach der Infektion im Blut nachweisbar.
  • Klinische Untersuchungen (z. B. EKG, Röntgen, Echokardiographie) ermöglichen die Einschätzung der bestehenden Lungen- und Herzveränderungen.

Weitere Informationen zu Dirofilariosen

6. Hepatozoonose (Erreger: Hepatozoon/Vektor: Schildzecke v. a. R. sanguineus)

Vor allem junge oder immunsupprimierte Hunde sind von der in Europa durch Hepatozoon canis hervorgerufenen Erkrankung betroffen, die sich durch mangelnden Appetit, geschwollene Lymphknoten und Gewichtsverlust äußern kann. Zusätzlich kann Durchfall, Lahmheit, ein wechselnder Anstieg der Körpertemperatur sowie Ausfluss aus Augen und Nase auftreten.

Nachweis der Hepatozoonose:

  • Mikroskopische Blutuntersuchung (Blutausstrich, Giemsa-Färbung, Diff-Quick-Färbung). Eine PCR kann ebenfalls zum Nachweis von H. canis eingesetzt werden.
  • Histologischer Nachweis in Lymphknoten oder Knochenmark sowie zusätzliche Laboruntersuchungen sind empfehlenswert.

 

FAZIT

Importhunde können mit im Ursprungsort endemischen Krankheitserregern belastet sein. Eine Untersuchung des Hundes nach seiner Ankunft ist wichtig, um eine Erkrankung, die eventuell tödlich verlauf könnte, rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Zudem sind eine konsequente Diagnose und Therapie hier nicht endemischer Erkrankungen im Sinne einer Endemisierungs-Prävention von großer epidemiologischer Bedeutung.

Stand: Dezember 2020

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