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Wie lautet der parasitologisch richtige Rat an TierhalterInnen, deren Hund oder Katze die Angewohnheit hat, den Kot anderer Tiere zu fressen? Der ESCCAP-Standpunkt dazu:
Fressen Hund oder Katze den Kot ihrer Artgenossen, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit Würmern anstecken, enorm hoch. Zwar sind viele Parasitenstadien in frischem Kot noch nicht zum infektionsfähigen Stadium herangereift, aber das Alter des Kots ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. So muss man im ungünstigsten Fall davon ausgehen, dass sich bereits infektiöse Stadien entwickelt haben. Kotfressen sollte daher konsequent unterbunden werden. Ist dies nicht möglich, ist eine monatliche Entwurmung dringend zu empfehlen.
Oft aber fressen Hunde und Katzen nicht den Kot von Artgenossen, sondern den anderer Tiere wie Kaninchen, Schaf, Pferd oder Kuh. Da die Würmer dieser Tierarten für Hund und Katze nicht infektiös sind, bedeutet dies kein erhöhtes Risiko. Theoretisch ist es zwar denkbar, dass Kaninchen, Schaf, Pferd oder Kuh ein für Hunde infektiöses Wurmstadium aufnehmen und dieses nach Darmpassage unbeschadet ausscheiden, aber dies ist extrem unwahrscheinlich.
Zu bedenken ist aber, dass Hunde und Katzen, die frei, vielleicht sogar ohne Aufsicht herum laufen und damit Gelegenheit haben, den Kot anderer Tiere zu fressen, allgemein ein erhöhtes Risiko für Wurminfektionen haben. Eine regelmäßige Entwurmung bzw. Untersuchung von Kotproben ist daher auch bei diesen Tieren unbedingt notwendig.
Über 20 Prozent aller Hunde tragen in ihrem Fell unsichtbare Spulwurmeier, an denen sich auch der Mensch anstecken kann. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie, die kürzlich in der internationalen Fachpresse veröffentlicht wurde.
Um zu verhindern, dass Hunde Spulwurmeier im Fell tragen – die auf diesem Wege leicht auf den Menschen übertragen werden können – empfiehlt ESCCAP eine sachgerechte Wurmbekämpfung. Soll sicher ausschlossen werden, dass der Hund Spulwurmeier ausscheidet, muss man ihn monatlich entwurmen. Dies aber ist nur dann notwendig, wenn besondere Risiken vorliegen. So hat die Studie gezeigt, dass vor allem Welpen und Junghunde sowie Hunde mit dichter Unterwolle Spulwurmeier im Fell aufweisen. Haben solche Hunde viel Kontakt mit Kindern, Senioren oder immungeschwächten Personen, kann in diesen Fällen eine monatliche Entwurmung sinnvoll sein.
Bei allen anderen Hunden sollte sich die Häufigkeit der Entwurmung nach den individuellen Lebensbedingungen des Tieres richten. Gefährdet sind vor allem Hunde, die freien Auslauf und/oder Kontakt mit Artgenossen haben. Sie sollten mindestens viermal jährlich entwurmt bzw. auf Wurmbefall untersucht werden. Eine individuelle Risikoanalyse für Ihren Hund kann Ihnen Ihre Tierarztpraxis erstellen – fragen Sie sie danach.
Welche Abstände für den eigenen Vierbeiner sinnvoll sind, können Hunde- und KatzenhalterInnen anhand einiger gezielter Fragen in dem kostenfreien ESCCAP-Entwurmungstest ermitteln.
Das Zusammenleben mit Hunden und Katzen – zumal, wenn sie fachgerecht entwurmt und gegen Ektoparasiten wie Flöhe behandelt sind – stellt für den Menschen kein großes Risiko dar. Im Gegenteil: Es bereichert sein Leben enorm! Doch ins Bett gehören Hund und Katze dennoch nicht. Denn der direkte, enge Kontakt, der im Schlaf unkontrolliert stattfindet, birgt gewisse Risiken für den Menschen. So ist in einer Studie mit 60 Hunden nachgewiesen worden, dass 25 Prozent der Tiere Eier des Spulwurms Toxocara canis im Fell trugen. Diese Eier können nicht nur im engen Kontakt auf andere Tiere übertragen werden, sondern auch auf den Menschen.
Für den Menschen ist dies nicht ganz ungefährlich, denn nach versehentlicher Aufnahme infektiöser Spulwurmeier kann es bei ihm zu einer Wanderung von Larven in Gewebe und Organen kommen. Werden bei dieser Wanderung Nervenbahnen, Auge und/oder Gehirn des Menschen befallen, kann dies ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.
Und auch bei einem Befall mit Flöhen muss man sich klar machen, dass Flöhe Überträger des Bandwurmes sind und der Mensch sich so im Schlaf über die versehentliche Aufnahme eines einzigen (abgestorbenen) Flohs mit Bandwürmern infizieren kann.
ESCCAP empfiehlt daher, Hund und Katze nicht im eigenen Bett schlafen zu lassen, um einen unkontrollierten engen Kontakt zu vermeiden. Gegen ein Körbchen am Fußende des Bettes und innige Schmusestunden am Tag ist dagegen nichts einzuwenden. Vorausgesetzt, der Vierbeiner wurde fachgerecht entwurmt und gegen Ektoparasiten behandelt. Lassen Sie sich dazu in der Tierarztpraxis individuell beraten.
Frisst ein Tier rohes Fleisch, Innereien oder Schlachtabfälle, die nicht entsprechend erhitzt oder eingefroren wurden, besteht die Gefahr, dass es sich mit Wurmstadien ansteckt, die im Fleisch verborgen sind. Dies heißt aber nicht, dass Hunde aus parasitologischer Sicht grundsätzlich nicht roh ernährt werden dürfen. Wichtig ist nur, dies sachgerecht zu tun. Denn: Zum Schutz von Mensch und Tier sollte einer Wurminfektion über rohes Fleisch gewissenhaft vorgebeugt werden.
Frisst der Hund zum Beispiel rohes Fleisch, das Stadien eines bestimmten Bandwurmes enthält, entwickeln sich im Darm des Hundes Würmer, die seine Gesundheit bedrohen, sein Immunsystem schwächen und zu Nährstoffmangel und Verdauungsstörungen führen können.
Gleichzeitig scheidet das Tier mit dem Kot Wurmstadien aus und trägt diese auch im Fell. Nimmt der Mensch solche Wurmstadien aus Versehen auf, kommt es bei ihm nicht zu einem Wurmbefall im Darm, sondern zu einer gefährlichen Zystenbildung in der Leber und/oder anderen Organen, die aufwändig behandelt werden müssen.
Empfehlenswert ist es daher, Fleisch, Innereien und Schlachtabfälle vor dem Verfüttern ausreichend zu erhitzen oder einzufrieren. Wichtig ist, dass dies so vorgenommen wird, dass Wurmstadien auch sicher abgetötet und unschädlich gemacht werden:
Nur so werden Wurmstadien im Fleisch sicher unschädlich gemacht. Wer einen Hund mit rohem Fleisch, Innereien oder Schlachtabfällen ernähren möchte und ein entsprechendes Erhitzen oder Einfrieren nicht gewährleisten kann, sollte ihn zum Schutz von Mensch und Tier alle sechs Wochen entwurmen.
Alle wichtigen Informationen zur Rohfleischfütterung finden Sie in der ESCCAP-Information für TierhalterInnen zum Herunterladen und Ausdrucken: Experten-Tipp zur Rohfleischfütterung.
Welche gastrointestinalen Parasiten kommen am häufigsten beim Pferd vor, welche Erkankungserscheinungen verursachen sie, wie lassen sie sich diagnostizieren und behandeln? Antworten auf diese Fragen liefert die von ESCCAP herausgegebene Guideline Nr. 8 „Empfehlungen zur Behandlung und Kontrolle gastrointestinaler Parasiten bei Pferden und anderen Equiden“. Die neue, für Deutschland adaptierte Leitlinie ist übersichtlich und praxisnah aufgebaut und richtet sich in erster Linie an TierärztInnen und Tiermedizinische Fachangestellte, steht jedoch auch PferdehalterInnen sowie ZüchterInnen zur Verfügung. Ab sofort können Interessierte die Empfehlung bei ESCCAP bestellen oder hier herunterladen.
Wie die meisten Weidetiere sind auch Pferde immer wieder von Wurm- und anderem Parasitenbefall geplagt. Doch nicht nur die Tiere auf der Weide, sondern auch Tiere, die hauptsächlich im Stall gehalten werden, können sich infizieren. Dadurch kann es im ganzen Pferdebestand zu einer schnellen Verbreitung der Parasiten kommen. Um das Risiko für einen immer wiederkehrenden Befall zu minimieren, sind eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls eine Entwurmung wichtig.
Die häufigsten Endoparasiten beim Pferd – praxisnah erklärt
Welche Endoparasiten beim Pferd am häufigsten vorkommen, wozu die Infektionen führen können, wie man sie diagnostiziert und welche Kontrollmaßnahmen sowie Behandlungsstrategien ESCCAP Deutschland empfiehlt – dazu finden Interessierte in der neuen „Pferde-Guideline“ jede Menge wertvolle Informationen.
Die praxisorientierten Behandlungsempfehlungen umfassen dabei Vorkommen, Biologie, Klinik, Diagnose und Therapie der wichtigsten gastrointestinalen Parasiten, darunter
Darüber hinaus finden auch beim Pferd eher seltenen Wurmarten wie Großer Leberegel (Fasciola hepatica), Lungenwürmer (Dictyocaulus arnfieldi) sowie Magenwürmer (Trichostrongylus axei, Habronema spp. und Draschia megastoma) in der Empfehlung Berücksichtigung.
Verschiedene Behandlungsstrategien (selektive und strategische Entwurmung) für Fohlen, Jährlinge und adulte Pferde, Kontrollmaßnahmen und Therapien kommen ebenfalls zur Sprache.
Jetzt auch die deutsche Adaption der ESCCAP-Empfehlung
Im August 2018 veröffentlichte ESCCAP Europe die Empfehlung Nr. 8 „A guide to the treatment and control of equine gastrointestinal parasite infections“ in englischer Sprache. Nun liegt die für Deutschland adaptierte und überarbeitete Fassung vor. Für die Erstellung dieser neuen Empfehlung richtete ESCCAP Europe ein Gründungskomitee ein unter der Leitung von Professor von Samson-Himmelstjerna, der zudem Vorsitzender von ESCCAP Deutschland e.V. ist. Bei der Erstellung zog das Guideline-Komitee außerdem zusätzliche externe Berater hinzu.
In einer Pressekampagne in Tages- und Wochenzeitungen, mit der bundesweit mehr als 12 Mio. Leser erreicht werden, klärt ESCCAP TierhalterInnen über eine sachgerechte Entwurmung auf.
Prof. Dr. Thomas Schnieder erläutert als Vorsitzender von ESCCAP in Deutschland TierhalterInnen verschiedene Infektionsrisiken und empfiehlt eine individuelle Entwurmung in Absprache mit der Tierarztpraxis. Könne das individuelle Risiko eines Tieres nicht eingeschätzt werden, so seien allgemein vier Entwurmungen pro Jahr zu empfehlen.
Darüber hinaus weist der ESCCAP-Vorsitzende auf besondere Maßnahmen für Hunde und Katzen hin, die unbeaufsichtigten Auslauf haben, Mäuse jagen, auf Ausstellungen gehen oder mit frischem Fleisch ernährt werden. Auch die Kotuntersuchung als Alternative zur Entwurmung wird kurz angesprochen.

Die Vorsitzende von ESCCAP Österreich, Prof. Dr. Anja Joachim, und Dr. Michael Leschnik von der Kleintierklinik der Universität Wien veranstalten am Freitag, den 29. Mai 2015, gemeinsam ein Seminar für Tierärzte. Das Thema: Let’s talk about drugs. Antiparasitika bei Hund und Katze.
Das Seminar findet von 14:00 bis 18:00 Uhr auf dem tierärztlichen Kongress in Kassel statt und hat eine ATF-Anerkennung von 7 Stunden.
Behandelt werden aktuell zugelassene Athelminthika und Ektoparasitika, deren Unterschiede, Verträglichkeit und Anwendungsgebiete. Dabei werden auch praxisrelevante Besonderheiten besprochen, z. B. die Behandlung von Patienten mit chronischen Erkrankungen und mögliche Wechselwirkungen bei Dauermedikation. Ein wichtiger Aspekt ist außerdem die Therapie von Protozoeninfektionen, die sich in der Praxis als besondere Herausforderung gestaltet.
Nutzen Sie die geballte Kompetenz der Wiener ESCCAP-Parasitologin und des erfahrenen Klinikers, und melden Sie sich jetzt an.
Über eine Million Flyer für TierhalterInnen zur Bekämpfung von Würmern und Ektoparasiten wurden bisher von deutschen Tierarztpraxen bei der parasitologischen Expertenorganisation ESCCAP angefordert. Ab sofort können die firmenneutralen und werbefreien ESCCAP-Flyer auch im Abo kostenlos bezogen werden. Den Praxen bleibt so der Aufwand wiederholter Bestellungen erspart und ihnen wird alle drei Monate automatisch eine gewünschte Anzahl an Flyern zugeschickt. Selbstverständlich kann das Abo jederzeit formlos geändert oder gekündigt werden, und auch die Anforderung einzelner Bestellungen ist weiter kostenlos möglich.
In der Empfehlung zur Bekämpfung von Würmern bei Hunden und Katzen empfiehlt ESCCAP regelmäßige Kotuntersuchungen bzw. Entwurmungen. Viele TierhalterInnen nehmen diese Empfehlung dankbar an, fragen sich aber, ob die regelmäßige Gabe von Wurmkuren der Gesundheit ihres Tieres nicht schaden könne.
Solche Anfragen kurz abzutun, schafft wenig Vertrauen. Besser ist es, der Tierhalterin/dem Tierhalter zu erklären, warum er sich auch bei regelmäßiger Anwendung von Endoparasitika keine Sorgen machen muss. Denn die oft als „böse Chemie“ verteufelten Anthelminthika haben einen eindeutigen Vorteil: Ihre Wirkstoffe sind so entwickelt worden, dass sie selektiv auf Strukturen wirken, die ausschließlich bei Würmern zu finden sind, nicht jedoch oder nur wenig im Organismus von Tier oder Mensch vorkommen. Sie können Hund und Katze daher keinen ernsthaften Schaden zufügen. Und wenn es doch einmal zu Nebenwirkungen kommen sollte, so handelt es sich dabei meist um vorübergehende Magen-Darm-Verstimmungen, ähnlich wie sie auftreten, wenn ein Tier ein Futter nicht verträgt oder im Freien etwas Verdorbenes aufnimmt. Ernsthafte Schäden mit anhaltenden Konsequenzen sind aufgrund der spezifischen Wirkung von Anthelminthika dagegen nicht zu erwarten.
Andersherum ist die Gesundheit von Hund und Katze vielmehr gefährdet, wenn auf regelmäßige Wurmkuren verzichtet wird. Nicht zuletzt gefährdet dies auch den Menschen, der sich an seinem Tier anstecken kann. Viele Gründe also, die für die sachgerechte Anwendung von Anthelminthika aus der Tierarztpraxis sprechen.
In manchen Fällen können alternativ zu Wurmkuren auch regelmäßige Kotuntersuchungen vorgenommen werden. Über Möglichkeiten und Grenzen dieser Alternative mehr hier.
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