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Oft erhalten wir bei ESCCAP die Anfrage, wie es sein kann, dass ein Giardienbefall trotz Behandlung nicht in den Griff zu bekommen ist und es immer wieder zu Rezidiven kommt. Dazu folgende Informationen auf den Punkt gebracht:
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass trotz dieses konsequenten Vorgehens in manchen Fällen kein Erfolg zu erzielen ist. In diesen Fällen bleibt nur, immer wieder zu behandeln und zu reinigen. Weitere oder effektivere Maßnahmen stehen derzeit nicht zur Verfügung, so dass man unter Umständen mit dem bescheidenen Erfolg leben muss.
Für Katzen und Hunde gibt es nur wenige tatsächlich dokumentierte Fälle über vermutete Resistenzen von Hakenwürmern gegenüber Pyrantel. Von anderen Anthelminthika oder anderen Würmern ist dies bisher nicht bekannt. Die geringe Anzahl an Berichten gibt einen Hinweis darauf, dass Resistenzen bisher nicht vorhanden oder nur sehr selten sind.
Auf Basis der Erfahrungen aus der Großtierpraxis, wo Resistenzen gegen Anthelminthika bei Schafen und Pferden nachgewiesenermaßen existieren, ist die Wahrscheinlichkeit von Resistenzentwicklungen in größeren „Hunde- und Katzenbeständen“ wie Tierheimen, Zwingern, großen Zuchten oder ähnlich intensiven Haltungsformen unter Umständen jedoch erhöht. Denn immer dort, wo eine simultane Behandlung mehrerer Tiere mit demselben Produkt einen hohen Selektionsdruck auf eine dort isolierte Parasitenpopulation zur Folge haben kann, kann die Wahrscheinlichkeit einer Entwicklung von Resistenzen erhöht sein.
Es wird daher empfohlen, die Bekämpfung von Würmern in größeren „Hunde- und Katzenbeständen“ wie Tierheimen, Zwingern, großen Zuchten oder ähnlich intensiven Haltungsformen sorgfältig zu planen und durch Untersuchungen von Kotproben zu begleiten. Ziel ist es, vorhandene Wurmspezies zu diagnostizieren und die Wirksamkeit der therapeutischen Maßnahmen kontinuierlich zu überprüfen.
Bei Hunden und Katzen, die in einem normalen Haushalt leben, ist die Wahrscheinlichkeit zur Entwicklung von Resistenzen jedoch sehr gering. Denn: Sie werden einzeln zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlichen Wirkstoffen behandelt und auf ihren Spaziergängen und Ausflügen kommen sie mit einer Vielzahl von anderen Wurmpopulationen in Kontakt.
In Zusammenarbeit mit bpt, BTK, DVG und DGK-DVG hat ESCCAP aktuell eine Empfehlung zur Bekämpfung von Dermatophytosen bei Kleintieren herausgegeben. Beteiligt an der Umsetzung dieser ESCCAP-Empfehlung Dermatophyten waren:
• Dr. Antina Lübke-Becker, Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen, FU Berlin
• Prof. Dr. Manfred Kietzmann, Institut für Pharmakologie, TiHo Hannover
• TÄ Dipl. agr. biol. Anna Lam, Hygiene- und Qualitätsmanagement, Landau
• Prof. Dr. Ralf S. Müller, Lehrstuhl für Innere Medizin der kleinen Haustiere und Heimtiere, LMU München
• Prof. Dr. Thomas Schnieder, Institut für Parasitologie, TiHo Hannover
• Prof. Dr. Reinhard K. Straubinger, Ph.D., Lehrstuhl für Bakteriologie und Mykologie, LMU München
Ziel dieser Empfehlung ist es, Kleintierpraktikern konkrete, klare Informationen an die Hand zu geben, die ihnen eine sachgerechte Diagnose und Therapie von Dermatophytosen in der Praxis erleichtern. Die Empfehlung wird ergänzt durch einen separaten „Diagnostik-Leitfaden Dermatophyten“, in dem für die Praxis geeignete diagnostische Methoden und die korrekte Entnahme von Untersuchungsproben in Text und Bild erläutert werden.
Die neue ESCCAP-Empfehlung sowie der zugehörige Diagnostik-Leitfaden zur Bekämpfung von Dermatophyten finden sich ab sofort als pdf-Dateien hier
Wie lautet der parasitologisch richtige Rat an TierhalterInnen, deren Hund oder Katze die Angewohnheit hat, den Kot anderer Tiere zu fressen? Der ESCCAP-Standpunkt dazu:
Fressen Hund oder Katze den Kot ihrer Artgenossen, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit Würmern anstecken, enorm hoch. Zwar sind viele Parasitenstadien in frischem Kot noch nicht zum infektionsfähigen Stadium herangereift, aber das Alter des Kots ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. So muss man im ungünstigsten Fall davon ausgehen, dass sich bereits infektiöse Stadien entwickelt haben. Kotfressen sollte daher konsequent unterbunden werden. Ist dies nicht möglich, ist eine monatliche Entwurmung dringend zu empfehlen.
Oft aber fressen Hunde und Katzen nicht den Kot von Artgenossen, sondern den anderer Tiere wie Kaninchen, Schaf, Pferd oder Kuh. Da die Würmer dieser Tierarten für Hund und Katze nicht infektiös sind, bedeutet dies kein erhöhtes Risiko. Theoretisch ist es zwar denkbar, dass Kaninchen, Schaf, Pferd oder Kuh ein für Hunde infektiöses Wurmstadium aufnehmen und dieses nach Darmpassage unbeschadet ausscheiden, aber dies ist extrem unwahrscheinlich.
Zu bedenken ist aber, dass Hunde und Katzen, die frei, vielleicht sogar ohne Aufsicht herum laufen und damit Gelegenheit haben, den Kot anderer Tiere zu fressen, allgemein ein erhöhtes Risiko für Wurminfektionen haben. Eine regelmäßige Entwurmung bzw. Untersuchung von Kotproben ist daher auch bei diesen Tieren unbedingt notwendig.
Über 20 Prozent aller Hunde tragen in ihrem Fell unsichtbare Spulwurmeier, an denen sich auch der Mensch anstecken kann. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie, die kürzlich in der internationalen Fachpresse veröffentlicht wurde.
Um zu verhindern, dass Hunde Spulwurmeier im Fell tragen – die auf diesem Wege leicht auf den Menschen übertragen werden können – empfiehlt ESCCAP eine sachgerechte Wurmbekämpfung. Soll sicher ausschlossen werden, dass der Hund Spulwurmeier ausscheidet, muss man ihn monatlich entwurmen. Dies aber ist nur dann notwendig, wenn besondere Risiken vorliegen. So hat die Studie gezeigt, dass vor allem Welpen und Junghunde sowie Hunde mit dichter Unterwolle Spulwurmeier im Fell aufweisen. Haben solche Hunde viel Kontakt mit Kindern, Senioren oder immungeschwächten Personen, kann in diesen Fällen eine monatliche Entwurmung sinnvoll sein.
Bei allen anderen Hunden sollte sich die Häufigkeit der Entwurmung nach den individuellen Lebensbedingungen des Tieres richten. Gefährdet sind vor allem Hunde, die freien Auslauf und/oder Kontakt mit Artgenossen haben. Sie sollten mindestens viermal jährlich entwurmt bzw. auf Wurmbefall untersucht werden. Eine individuelle Risikoanalyse für Ihren Hund kann Ihnen Ihre Tierarztpraxis erstellen – fragen Sie sie danach.
Welche Abstände für den eigenen Vierbeiner sinnvoll sind, können Hunde- und KatzenhalterInnen anhand einiger gezielter Fragen in dem kostenfreien ESCCAP-Entwurmungstest ermitteln.
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