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Selektive oder strategische Entwurmung? Keine Frage der Nachhaltigkeit, sondern der Anwendbarkeit.

Pferd mit Fohlen auf Koppel

Inhalt:

Was ist die selektive Entwurmung bei Pferden?

Was sind die Vor- und Nachteile der selektiven Entwurmung bei Pferden?

Was ist die strategische Entwurmung bei Pferden?

Was sind die Vor- und Nachteile der strategischen Entwurmung bei Pferden?

Wie entwurmen Sie Ihr Pferd? Bis vor einiger Zeit wurde von ParasitologInnen empfohlen, pauschal alle erwachsenen Pferde viermal und Fohlen sogar noch häufiger im Jahr zu entwurmen. Das wird von ExpertInnen für Wurmbekämpfung bei Pferden aufgrund der Resistenzbildung gegenüber den Wurmmitteln heute nicht mehr angeraten. Anstelle dessen gibt es zwei Strategien – die selektive und die strategische Entwurmung – die ESCCAP je nach Anwendbarkeit empfiehlt.

 

Was ist die selektive Entwurmung bei Pferden?

Die selektive Entwurmung wird nur für erwachsene Pferde empfohlen und ist ausschließlich für die Bekämpfung kleiner Strongyliden entwickelt. Mit diesen infizieren sich die Pferde vor allem auf der Weide. Das Konzept sieht vor, dass im ersten Jahr viermal jährlich Kotproben auf Parasiten wie Magen-Darm-Strongyliden (MDS), Spulwürmer, Pfriemenschwänze und Bandwürmer im Labor untersucht werden. Start für das Monitoring ist im April/Mai und es sollte bis zum Ende im Oktober/November beendet sein. Der Pferdekot wird dabei u. a. auf die Anzahl der Eier pro Gramm (EPG) MDS untersucht. Liegt dieser Wert über 200 EPG oder wird ein Befall mit anderen Darmparasiten nachgewiesen, wird das Pferd entsprechend entwurmt. Wenn Ihre Tierärztin/Ihr Tierarzt das Infektionsrisiko für stabil hält, kann die Häufigkeit der Kotuntersuchungen in den folgenden Jahren auf dreimal pro Jahr gesenkt werden. Grundsätzlich wird für jedes Pferd unabhängig vom Kotprobenuntersuchungsergebnis eine mindestens einmalig pro Jahr stattfindende (Sicherheits-)Entwurmung empfohlen.

Unter dem Überbegriff MDS werden einerseits die heutzutage praktisch auf jedem Pferdebetrieb vorkommenden kleinen Strongyliden sowie andererseits die vermeintlich sehr selten auftretenden großen Strongyliden zusammen gefasst. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die großen Strongyliden im Vergleich zu den kleinen Strongyliden im Infektionsfall deutlich häufiger und schwerere Erkrankungen verursachen. Liegt bei einem Pferd ein Befall mit großen Strongyliden vor, eignet sich daher die selektive Entwurmung für diese Pferdehaltung vorerst nicht. In diesem Fall empfehlen die ESCCAP-ExpertInnen, alle Pferde mit Weidezugang über mindestens zwei Jahre zweimal jährlich – im Frühjahr und im Herbst/Winter – mit entsprechenden Wurmkuren zu behandeln. Anschließend sollte mit geeigneten Untersuchungsverfahren festgestellt werden, dass der Befall mit großen Strongyliden nicht mehr besteht.

Weiterer wichtiger Baustein der selektiven Entwurmung sind sorgfältige Quarantäne- sowie Hygienemaßnahmen in Ställen und auf Weiden. Welche Hygienemaßnahmen das im Einzelnen sind, erfahren Sie in diesem Beitrag: „Wurmbefall beim Pferd: wichtige Hygienemaßnahmen“.

Was sind die Vor- und Nachteile der selektiven Entwurmung bei Pferden?

Der große Vorteil der selektiven Entwurmung ist, dass tatsächlich nur entwurmt wird, wenn eine bestimmte Wurmeiausscheidung vorliegt. Zudem erhalten PferdebesitzerInnen und TierärztInnen regelmäßig ein klares Bild darüber, welche Parasiten genau den Tieren zu schaffen machen und im Fall der kleinen Strongyliden auch, in welchem Ausmaß. Die mit den vier- bzw. dreimaligen Kotuntersuchungen pro Jahr einhergehenden Kosten sind für PferdehalterInnen hingegen der Nachteil dieser Wurmbekämpfungsstrategie – sofern man dies als Nachteil kategorisieren möchte. Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass die so ermittelte Wurmeizahl im Kot nicht eng mit der tatsächlich im Darm des jeweiligen Pferdes vorhandenen Zahl an Würmern übereinstimmt. Es ist also keineswegs auszuschließen, dass ein Pferd mit wenigen oder sogar keinen Wurmeiern im Kot Hunderte oder sogar Tausende Würmer in sich trägt.

Was ist die strategische Entwurmung bei Pferden?

Die strategische Entwurmung bei Pferden basiert auf, jeweils dem Pferdealter (d. h. Fohlen, Jährlinge bis einschließlich vier Jahre bzw. erwachsene Pferde) angepassten, bis zu viermal im Jahr durchgeführten Entwurmungen sämtlicher Tiere der entsprechenden Altersgruppe. Dabei werden Fohlen und Jährlinge grundsätzlich viermal im Jahr entwurmt. Gleichzeitig erfolgt die diagnostische Überwachung des in der jeweiligen Altersgruppe bestehenden Wurmbefalls mittels regelmäßiger Kotprobenuntersuchungen. Optimalerweise wird die für jedes einzelne Pferd bis zu viermal im Jahr vorgenommen. Allerdings lassen sich durch die Verwendung von Sammelkotproben von bis zu fünf Pferden jeweils der gleichen Altersgruppe der Aufwand und die Kosten erheblich reduzieren und dennoch die erforderlichen bzw. aussagekräftige parasitologischen Daten erheben. Wichtig beim Entwurmen ist, dass man dabei die Wirkstoffe entsprechend ihrer Eigenschaften und des Jahreszeitpunktes regelmäßig wechselt, um so die Entstehung von möglichen Resistenzen zu verhindern. Im Einzelnen lassen sich die strategischen Entwurmungsschemata für die oben erwähnten Altersklassen der Pferde mit Weidegang wie folgt zusammenfassen:

  • Fohlen: Drei bzw. vier Wurmkuren im Alter von ca. einem, zwei, fünf und acht Monaten. Die erste Wurmkur erfolgt nur, wenn Zwergfadenwürmer (Strongyloides westeri) auf dem Bestand nachgewiesen wurden. Kotprobenuntersuchungen sollten am besten jeweils gemeinsam mit den Entwurmungen aber mindestens einmal pro Jahr (Aufstallung) durchgeführt werden.
  • Jungtiere bis einschließlich vier Jahren: Drei bis vier Entwurmungen im Jahr. Die erste im Alter von elf bis zwölf Monaten, die zweite ein bis zwei und die dritte vier bis fünf Monate nach Weideaustrieb, die letzte bei Aufstallung. Kotuntersuchungen sollten parallel zu den Entwurmungen (jeweils vor der Entwurmung) und mindestens zweimal pro Jahr (im Winter sowie zur Aufstallung) durchgeführt werden.
  • Erwachsene Pferde ab dem fünften Lebensjahr: Mindestens zwei Wurmkuren pro Jahr. Die erste ein bis zwei Monate nach Weideaustrieb und die zweite bei Aufstallung. Auch hier sollten idealerweise jeweils begleitende Kotprobenuntersuchungen erfolgen, wenigstens jedoch im Sommer sowie Winter. Zeigt sich bei der Kotprobenuntersuchung im Februar/März eine relevante Wurmeiausscheidung sowie beim Monitoring vier bis fünf Monate nach Weideaustrieb, sollten die Pferde hier zusätzliche Wurmkuren erhalten.

Weitere Details dazu – z. B. wann die Kotproben idealerweise untersucht werden sollten und welche Wirkstoffe zur Bekämpfung eingesetzt werden können – finden Sie in den Tabellen 3, 4 und 5 der ESCCAP-Empfehlung Nr. 8 „Empfehlungen zur Behandlung und Kontrolle gastrointestinaler Parasiten bei Pferden und anderen Equiden“.

Auch auf Betrieben die entsprechend des strategischen Entwurmungskonzeptes Wurmkontrolle betreiben, sind die oben bereits angesprochenen Hygiene- und Quarantänemaßnahmen strikt anzuwenden. Nur so kann ein möglichst geringer Verwurmungsdruck sowie der Import resistenter Wurmpopulationen vermieden werden.

Was sind die Vor- und Nachteile der strategischen Entwurmung bei Pferden?

Ein Nachteil der strategischen Entwurmung bei Pferden ist, dass einzelne Pferde eine Wurmkur erhalten, deren Darm nicht oder nur von sehr wenigen Würmern befallen ist.  Durch die mindestens zweimal jährliche Entwurmung wird der Entwicklung großer Strongyliden vorgebeugt, denn diese benötigen mindestens sechs Monate, um sich im Pferd zu entwickeln. Im Vergleich zur früher oft praktizierten pauschalen Entwurmung mit stets den gleichen Wirkstoffen sowie dem durch gezieltes Monitoring oft entfallenden Behandlungen im Sommer bzw. Winter wird der Entstehung von Resistenzen jedoch entgegengewirkt. Des Weiteren bietet das strategische Entwurmungskonzept eine praktikable, nachhaltige und die Gesunderhaltung der Fohlen und jungen Pferde gewährleistende Wurmkontrolle.

Stand: April 2022

„Empfehlungen zur Behandlung und Kontrolle gastrointestinaler Parasiten bei Pferden und anderen Equiden“ herunterladen

Infofilm: Wurmbefall beim Pferd

 In diesem Informationsfilm von ESCCAP Deutschland erfahren Sie, welche Würmer hierzulande vor allem Pferde befallen, wie sie sich anstecken und welche Symptome auftreten können.

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